Dem Ort Arucas verdankt Gran Canaria seinen traditionsreichen Rum Arehucas
Die Gründe für die Attraktivität der Kanarischen Inseln und speziell der drittgrößten Insel Gran Canaria sind vielfältig. Während viele Urlauber vorrangig die klimatischen Bedingungen schätzen, die selbst dann wenn bei uns tiefster Winter herrscht frühlingshafte Verhältnisse versprechen, schätzen andere die Insel für ihre kulinarischen Besonderheiten.
Gran Canaria bietet eine vielseitige traditionelle Küche, die optimalen klimatischen Bedingungen der Vulkaninsel bringen einen bei Kennern geschätzten Wein hervor und auch wer es hochprozentig mag, kommt auf Gran Canaria auf seine Kosten.
Aus Arucas, der viertgrößten Gemeinde Gran Canarias, im Norden der Insel, nur gut 12 Kilometer westlich von Las Palmas, stammt der international bekannte Rum mit dem Namen Arehucas.
Bereits 1884 wurde in Arucas die Fabrica de San Pedro eröffnet, benannt nach dem Heiligen, dem auch die Wallfahrtskirche auf dem Firmengelände gewidmet ist. Hier wurde aus heimischem Zuckerrohr Rum hergestellt, der schnell zu Ruhm und Ehre gelangte und so zum Beispiel zum offiziellen Lieferanten des spanischen Königshauses avancierte.
Trotzdem meinten es die historischen Umstände nicht gut mit der Destillerie und nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde in den 1920er Jahren die Produktion komplett eingestellt. Das Fabrikinventar wurde restlos verkauft.
Rund 20 Jahre später, in 1940 wurde die Destillerie von Alfredo Martin Reyes wiedereröffnet. Seit 1965 trägt das Unternehmen den Namen Destilerias Arehucas und seit 2006 im Besitz der Destillerie Artemis werden unter dem Namen Arehucas heute drei bis vier Millionen Liter Rum pro Jahr produziert. Zwar verlassen hiervon nur etwa 20 Prozent die Insel, während der Großteil von Einwohnern und ihren Gästen genossen wird, trotzdem ist der Rum von Gran Canaria international anerkannt und unter Kennern gefragt.
Vom Zuckerrohr zum Arehucas
Rum aus Zuckerrohr kann auf zwei Arten hergestellt werden. Zum einen liefert die Melasse, als aromenreiches Abfallprodukt, eine Grundlage für die Destillation. Qualitativ hochwertiger Rum wird jedoch aus dem Saft des Zuckerrohrs gewonnen, der durch die Verarbeitung des geschnittenen Zuckerrohrs in Zuckermühlen gewonnen wird. Das Verhältnis zwischen geerntetem Zuckerrohr und Destillat liegt dabei bei zehn zu eins: aus 10 Kilo Zuckerrohr wird etwa ein Liter Destillat gewonnen, das anschließend in Eichenfässern über bis zu 20 Jahren zum gefragten Arehucas reift.
Heute wird auf Gran Canaria deutlich weniger Zuckerrohr angebaut, als noch vor knapp 50 Jahren. Stellte die Landwirtschaft in den 70er Jahren noch rund 6.000.000 Kilo Zuckerrohr zur Verfügung, sind es heute gerade einmal knapp 500.000 Kilogramm. Entsprechend konzentriert sich die Destillerie heute überwiegend auf die Reifung und Veredlung von zugekauften Destillaten aus Südafrika.
Die größten Absatzmengen ergeben sich aus einfachem braunen und weißen Rum, dem Carte de Oro, der vier Fünftel der Produktion ausmacht. Je etwa zehn Prozent entfallen auf den sieben bis zwölf Jahre gereiften Rones de Arehucas und auf 20 Jahre alten Rum wie den Arehucas Capitan Kidd.
Augenschmaus und Gaumenfreude
Wer sich für die Geschichte Gran Canarias und für Rum interessiert, sollte seinen Urlaub auf der Insel auch für einen Besuch der Destilerias Arehucas nutzen.
Die Destillerie in Arucas kann ganzjährig in der Woche besichtigt werden und begeistert Besucher nicht zuletzt durch den imposanten Anblick ihres Eichenfasslagers, dem ältesten und größten ganz Europas, in dem in mehr als 6.000 Eichenfässern der beliebte Arehucas reift, der bei einem Besuch natürlich auch verkostet werden darf.
Wenn Sie Gran Canaria besuchen, gehört auch ein Schluck Hochprozentiges dazu.
Der Rum aus Arucas vereint Geschichte mit Geschmack.
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