Prähispanische Zeugnisse der Guanchen auf Gran Canaria

Die Bevölkerung Gran Canarias kann heute auf eine abwechslungsreiche Besiedlungsgeschichte blicken, welche Jahrtausende zurückreicht. Internationale Teams, darunter Historiker, Soziologen, Kunstgeschichtler sowie Archäologen, entdeckten in langjähriger Forschungsarbeit zahlreiche Fundstücke von der Zeit der kanarischen Ureinwohner bis zur spanischen Kolonialisierung. Bis heute sind die Kanarios auf diese interessante Geschichte und ihre Abstammung von den Guanchen stolz. Dies erklärt auch, dass sich auf Gran Canaria - über die gesamte Insel hinweg - zahlreiche Museen mit historischen Exponaten befinden.

Sogar im Freiland gestaltete man archäologische Fundstätten so, dass Besucher in anschaulicher und unterhaltsamer Weise Informationen über die Lebensverhältnisse der Menschen in prähispanischer Zeit erhalten. Zu den bekanntesten Einrichtungen dieser Art zählt das „Museo Castillo La Fortaleza“ in Santa Lucia de Tirajana. Es stellt ethnologische Funde in den Bezug zur Botanik und Zoologie.

Hervorhebenswert sind weiterhin die „Cenobio de Valeron“. Dieser kulturgeschichtlich bedeutsame Ort umfasst ein labyrinthartiges Höhlensystem, welches der prähispanischen Bevölkerung zur Aufbewahrung von Korn, zu Wohnzwecken sowie als Versammlungsort diente. Zu diesen Zwecken schuf man ebenfalls die am Vulkankessel von Bandama gelegenen „Cuevas de los Canarios“ bei Santa Brigida. Diese Höhlen sind mit interessanten Felsgravuren versehen. Auch das Höhlensystem von „Cueva Pintada“ ist für interessante Felsmalereien bekannt. Es wurde bis zur spanischen Kolonialisierung bewohnt und steht als besonderes Beispiel für die Kunstfertigkeit der einstigen Inselbewohner. Die in der „Cueva Pintada“ abgebildeten Motive rezipieren symmetrische Ornamente auf prähispanischen Keramiken. Schliesslich gilt die Nekropole von Ateara bei San Bartolome de Tirajana mit hunderten Hügelgräbern als weiteres bemerkenswertes Zeugnis aus der Zeit der Guanchen.